Skorpione

Skorpione
Skorpione,
 
Scorpiones, seit dem Silur, seit 428 Mio. Jahren, nachweisbare, heute mit über 1 100 Arten v. a. in den Tropen und Subtropen verbreitete, bis 21 cm lange Spinnentiere. Der Körper ist in drei Abschnitte geteilt: 1) den ungegliederten, breiten Vorderkörper (Prosoma) mit einem Paar kleiner Kieferklauen (Cheliceren), einem Paar langer, waagerecht getragener Greifarme (Pedipalpen) mit großen gezähnten Greifscheren, vier Paar Laufbeinen und drei bis sechs Paar Augen; 2) das gegliederte, breite Vorderteil des Hinterkörpers (Mesosoma); vorn trägt es auf der Bauchseite die beiden (Sinnesorgane tragenden) Kämme und die dazwischenliegende Geschlechtsöffnung; dahinter vier Paar Öffnungen zu den als Fächerlungen ausgebildeten Atmungsorganen; 3) das gegliederte, schwanzartig schlanke Hinterteil des Hinterkörpers (Metasoma); es besteht aus sechs Gliedern, deren letztes die paarigen Giftdrüsen enthält und in einem Stachel endet.
 
Die meisten Skorpione leben in wasserarmen Gebieten und ernähren sich von kleinen Wirbeltieren, Insekten u. a. Gliederfüßern, die sie mit ihren großen Greifscheren zerquetschen oder durch einen Giftstich töten. Menschen stechen sie nur, wenn sie in Bedrängnis geraten. Einige Arten erzeugen Töne durch Reiben der Greifarmhüften am 1. Laufbeinpaar (Stridulation). Bei einigen Arten (z. B. dem Dickschwanzskorpion) kann der schmerzhafte Stich auch für den Menschen gefährlich sein und zum Tod führen. - Der Begattung geht ein bis zu einer Stunde dauerndes Vorspiel voraus, bei dem sich die Partner an den Greifscheren fassen und vor- und zurückgehen. Die geschlüpften Jungtiere halten sich anfangs auf dem Rücken des Weibchens auf. Einige Arten sind lebend gebärend. - Vom Mittelmeergebiet bis in das österreichische Donaugebiet kommen fünf 1,5-5 cm lange, braune bis schwarze Arten der Gattung Euscorpius vor, in Südfrankreich und Spanien auch der gelbliche, bis 10 cm lange Buthus occitanus, dessen Stich sehr schmerzhaft ist.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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